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In den Jahren danach, bis zum Beginn des zweiten Weltkriegs

1912

Der bisherige Hochaltar wurde 1912 versetzt, in „Judas-Thaddäus-Altar“ umbenannt und durch den im Chorraum aufgestellten „Wiedenbrücker Marienaltar“ als Hochaltar abgelöst.
Der „Judas-Thaddäus-Altar“ mit seinen vielen Votivtafeln stand bis zu seiner Entfernung aus der Kirche im Jahre 1957 in der westlichen Seitenkapelle, wo heute das Taufbecken steht.

Der wesentlich kleinere Marienaltar war ursprünglich nicht als Hochaltar vorgesehen.
1912 wurde an die Bestellung der Predella mit Tabernakel für einen neuen Hochaltar gedacht, ausdrücklich aber noch nicht an die Bestellungen des Altars selbst.

Eine Predella ist ein meist hölzerner flacher Sockel, der auf dem Altartisch steht und den eigentlichen Altaraufsatz, das Retabel, trägt. Manchmal hatte die kastenartig gebaute Predella zusätzlich die Funktion eines Reliquienschreins.

Marienaltar geschlossen

Marienaltar geöffnet

Alte Krippe mit altem Thaddäus Altar

1916

Am 1. Februar 1916 wird die Predella mit Tabernakel schriftlich bestellt.

Buchholz, den 1. Februar 1916

Sehr geehrter Herr Becker!
Bin in der glücklichen Lage die Predella des Hochaltars in Auftrag geben zu können, da die Witwe, welche ich zur Stiftung derselben bat, einen günstigen Länderverkauf getätigt, stimmte mir gestern Nachmittag zu, als ich die Bitte an sie richtete, jetzt Hand ans Werk zu legen. Bitte sie nun, zu einer Besprechung rüber zu kommen, da ich manches mit ihnen zu überlegen habe. Auch den Leuchter habe ich noch nicht bestellt, worüber wir auch noch sprechen können. Dann kann es sofort losgehen.

Mit besten Grüßen
Ihr Zehnpfennig, Pfr.

Die Lieferung dürfte im April oder Mai 1916 erfolgt sein. Bis zur Neugestaltung des Innenraums der Kirche 1957 / 1958 stand die Predella mit dem Tabernakel auf dem Altar und diente in der Zeit, als der Marienaltar in den Jahren 1925 bis 1938 im Chorraum aufgestellt war, als dessen Untersatz.

Nachfolger von Josef Zehnpfennig und zweiter Pfarrer in Buchholz

1917

Am 26. November 1917 begrüßte die Gemeinde ihren zweiten Pfarrer, Peter Deuß, aus Mönchengladbach. Vorher war er Kaplan von St. Mariä Empfängnis in Düsseldorf. Er sollte nur sieben Jahre als Seelsorger in Buchholz wirken. Am 21. Oktober 1925 starb Pfarrer Peter Deuß nach kurzer Krankheit an einem Gehirntumor. Am 26. Oktober 1925 wurde er auf dem Buchholzer Friedhof beigesetzt, dessen Grab bis heute erhalten ist.

Im Frühjahr 1917 mussten drei der insgesamt vier Glocken, unter anderem die erste Glocke im Dachreiter, die „Paulus-Glocke“ aus dem Jahre 1706, die Judas-Thaddäus-Glocke“ und die „Marien-Glocke“ zu Kriegszwecken im ersten Weltkrieg abgegeben und eingeschmolzen werden. Nur die „Schutzengel-Glocke“ durfte im kleinen Westturm bis zum heutigen Tage verbleiben.

Der Buchholzer Lehrer Karl Merz dichtete damals:

“Feldgraue Glocken, ihr geht in den Krieg. Habt oft gejubelt nach glänzendem Sieg. Habt auch geklagt mancher Mutter Gram um einen der ging und nicht wiederkam. Feldgraue Glocken, ihr geht in den Tod, zerschlagen, geschmolzen auf Kaisers Gebot.”

1918

Letztmalig, am 14. November 1918 wird der Pfarrei ein neuer Judas-Thaddäus-Altar, mit Figuren und bemalten Altarflügeln, 1,75 m Breit und 2,55 m hoch, angeboten.

Um 1918 kaufte die Gemeinde ein Haus auf der Schulstraße 18a (später Münchener Str. 84) als sogenannte Kaplanei. Während die Pfarrer seit 1912 im Schatten der Kirche wohnten, zogen die Kapläne in dieses Haus ein.

1919

Noch rechtzeitig vor der Geldentwertung gelang es Pfarrer Deuß neue Fenster anzuschaffen. Von Ostern 1919 an schmückten unsere Kirche bunte Bleiglasfenster. Im Chorraum enthielten diese Bleiglasbilder, alle übrigen Bleiglasmuster.

1924

Im Jahre 1924 wurden zwei neue Glocken gekauft, die aus Eisen gegossen waren. Der Chronist der Kirchenchor-Festschrift von 1927 schrieb dazu: „Der beschaffte Ersatz reicht nicht an die Reinheit und Schönheit des alten Geläutes heran.“ Die Anschaffung der beiden neuen Glocken war eine der letzten Freuden, die Pfarrer Deuß bis zu seinem Tod noch vergönnt war.

Schutzengel-Glocke

Aufgang zum Glockenturm Westseite

ca 1920: Alte Kaplanei, Münchener Straße, Einmündung Grazerstraße

Wilhelm Kanzler wird dritter Pfarrer in Buchholz

1926

Nachfolger von Pfarrer Deuß wurde Wilhelm Kanzler aus Elberfeld, bisheriger Pfarrer von Fischeln-Stahldorf, der am 3. Januar 1926 feierlich in sein Amt eingeführt worden ist. In der Amtszeit von Pfarrer Wilhelm Kanzler fiel auch die Primitz von Pater Karl Martin in unserer Pfarrkirche St. Judas Thaddäus. Am 15. April 1934 feierte Pfarrer Wilhelm Kanzler sein silbernes Priesterjubiläum, bevor er sich im Herbst 1937 aus Buchholz verabschiedete um eine kleine Pfarrstelle in Oekoven bei Grevenbroich anzutreten. Pfarrer Wilhelm Kanzler verstarb 1966.

Königspaar vor der Kirche mit Zylinder Pfarrer Wilhelm Kanzler

Primiz-Karl-Martin, Einholung vor der Kirche

1934

Die von Beginn an vorhandene, einmanualige Orgel konnte durch die Orgelbauwerkstatt Fabritius (Düsseldorf-Kaiserswerth) in ein Werk mit 14 Registern und zwei Manualen erweitert werden. Diese wurde in unserer Kirche am 30. September 1934 eingeweiht.

Kirche, Pfarrhaus, Jugendheim

Alte Orgelbühne

Innenansicht StJTh-Kirche

Josef Thomas mit kurzer Dienstzeit der vierte Pfarrer in Buchholz

1937

Als neuer Pfarrer der Buchholzer Gemeinde wurde am 26. Dezember 1937 Josef Thomas aus Krefeld, bisher Kaplan in Holzheim bei Neuss in sein Amt eingeführt. Mehr berichtet die Chronik über seine Tätigkeit nicht. Pfarrer Josef Thomas ging im Oktober 1938 in Urlaub und kehrte nicht wieder zurück, sondern verzichtete auf die Pfarrstelle St. Judas Thaddäus in Duisburg-Buchholz. Er wurde zum Pfarrer in Dimerzheim bei Euskirchen ernannt.

1938

Im Jahre 1938 wurde die Kirche auf Initiative des damaligen Pfarrers Thomas umgestaltet. Insbesondere wurde der „Wiedenbrücker Marienaltar“ vom Altartisch getrennt und im linken Seitenschiff aufgestellt.