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Erweiterung und Fertigstellung der Kirche von 1909 bis 1910

Der zweite Seelsorger und erster Pfarrer in Buchholz

Rektor Josef Zehnpfennig aus Düsseldorf, der zuvor acht Jahre als Kaplan in Herz-Jesu Altenessen gewirkt hatte, nahm am 1. November 1908 seine Tätigkeit in Buchholz auf. Am 1. Juli 1910 wurde die Kapellengemeinde Buchholz zur Pfarre erhoben. Josef Zehnpfennig ist dann im Oktober 1910 zum ersten Pfarrer der Gemeinde ernannt worden. 1917 verließ Pfarrer Zehnpfennig die Pfarrgemeinde aus gesundheitlichen Gründen und trat eine leichtere Stelle in Geilenkirchen an.

Zu den eigentlichen Seelsorgeraufgaben kam für Rektor Zehnpfennig die Sorge um die Erweiterung und Vollendung der Kirche.

Die stark anwachsende Gemeinde machte die Erweiterung der kleinen Kirche notwendig. Diese wurde nicht nach den Plänen von Renard ausgeführt, weil dessen Pläne eine zu kleine Kirche vorsahen. Daher übertrug man dem Düsseldorfer Kirchenbaumeister Alfred Tepe eine neue Erweiterungsplanung, der mit 100.000 Mark die Kirche ausbauen sollte.

Entwurfszeichnung für den Anbau

Grundriss Kirchenanbau

Längsschnitt Kirchenanbau

Querschnitt Kirchenanbau

1909

Die Summe kam durch Spenden einiger großen Unternehmen und einer Anleihe von 30.000 Mark bei der Landesbank Rheinprovinz zusammen. Der erste Spatenstich für den „neuen“ Teil, also Querschiff und Chor mit einem Turm auf der Westseite, fand am 16. März 1909 statt.
Die Sorge um das Zusammenbringen der Mittel hielt die Gemeinde jedoch nicht davon ab, neben der „Paulus-Glocke“ drei weitere Glocken anzuschaffen. Eine „Judas-Thaddäus-Glocke“, eine „Marien-Glocke“ und eine „Schutzengel-Glocke“. Bekannt ist, dass der Männergesangverein „Sängerkreis“ im Jahre 1907 eine Konzerteinnahme von 484 Mark für die Anschaffung der Glocken gestiftet hat.

Die Kirche hatte nur den kleinen Turm auf der Westseite, aber keinen hohen Kirchturm wie er für neugotische Gotteshäuser, z.B. in Huckingen, üblich war. Die Pläne des Architekten Alfred Tepe aus dem Jahre 1908 sahen für unsere Kirche eigentlich einen hohen Turm vor, dieser wurde aber nie gebaut. Es ist nicht bekannt, warum und wie lange die Gemeinde am Plan zum Bau des Kirchturms festhielt. Das er vermisst wurde, ist in einem Artikel der „Volkszeitung für die Bürgermeisterei Angermund“ vom 9. August 1925 zu entnehmen.

Dort stand:

Buchholz hat ein schönes Kirchlein, das leider auf bessere Zeiten und auf Vollendung hofft. Noch fehlt dem Gotteshaus der Turm, das Wahrzeichen einer jeden Kirche. Die Pläne sind fertig, aber die Schwierigkeiten der Gegenwart erlauben es der jungen Kirchengemeinde nicht, ihre Hoffnungen und Pläne zu verwirklichen.

Nach fast genau einem Jahr Bauzeit durch die Essener Baufirma Lenzen, Palmsonntag am 20. März 1910, konnte der Erweiterungsbau von Dechant Offermanns aus Ratingen feierlich benediziert werden.

Im neu errichteten Bau sind die Säulen Rund, zum Teil mit säulenartigen Vorlagen versehen und mit Kapitellen geschmückt. Das Gewölbe ist als Kreuzrippengewölbe gebaut. Großzügige, helle Fenster bestimmten das Aussehen. Im Turm der Westseite wurden die drei neuen Glocken aufgehängt, die bereits bei deren kirchlichen Weihe Weihnachten 1909 erstmals erklungen sind.

1910

Am 1. Juli 1910 ging dann der langgehegte Wunsch der Buchholzer Katholiken in Erfüllung. Die Kapellengemeinde Buchholz in der Pfarrei Huckingen wurde jetzt eine eigenständige Pfarrei. Von diesem Tag an, seit mehr als 110 Jahren, ist unsere Kirche St. Judas Thaddäus Pfarrkirche.