Am 23. März 2025 hatten die Kochgruppe „Götterspeise“ und der Förderverein, beide aus der kath. Kirchengemeinde St. Judas Thaddäus Duisburg-Buchholz, die Gemeindemitglieder wieder zu einem genussreichen Essen in der Fastenzeit geladen. Wie immer wurde im Vorfeld nicht verraten, was die neun Köche auf den Tisch bringen würden. Das traditionelle Essen zog fast 80 Personen aller Altersgruppen nach der Hl. Sonntagsmesse ins Karl-Martin-Haus, gespannt darauf wartend, welche kulinarischen Highlights denn serviert würden. Diejenigen, die das Essen im vergangenen Jahr genießen durften und damals meinten, eine Steigerung sei nicht mehr möglich, wurden nun eines Besseren belehrt.
Nach den Vorüberlegungen zum Menü brachten sich die neun Herren in mehr als zehn Stunden bei der Vorbereitung der Speisen am Samstag und Zubereiten, Anrichten und Servieren am Sonntag, in kulinarische Hochform. Der Vorsitzende des Fördervereins hatte sich für dieses Jahr überlegt, nicht nur die finanziellen Mittel aus der Vereinskasse bereit stellen zu lassen, sondern auch selbst an beiden Tagen bei der Vorbereitung und Zubereitung des Menüs tatkräftig mitzuhelfen. Seine Rückfrage wurde von den Köchen positiv aufgenommen, die Hilfe einerseits dankbar angenommen, andererseits auch mit großer Freude geleistet.
Jeweils 80 Portionen für Vor- und Hauptspeise sowie ein Dessert wollten für die hungrigen Gäste vorbereitet werden. Das lief alles völlig entspannt, stressfrei und bei bester Laune ab. Hier merkte man sehr schnell, dass die Jungs seit nunmehr 30 Jahren in der Gruppe gemeinsam kochen. Da weiß jeder was zu tun ist und macht es auch. Lediglich die Küche in unserem Gemeindezentrum kam etwas an ihre Grenzen.
Den Auftakt des Menüs bildeten fein zubereitete Flammkuchenschnitten. Kräftige Graubrotscheiben unter einer Masse aus Schinkenwürfeln, Lauchzwiebeln, Schmand, geriebenem Käse und Petersilie. Das alles kross im Ofen überbacken.
Zum Hauptgang „fiel der Imam in Ohnmacht“, oder „IMAM BAYILDI“, wie das Gericht in der blumigen Sprache des Orients genannt wird. In ausgehölten Auberginenhälften wurde eine Füllung aus gemischtem Lamm/Rinderhack mit Zwiebeln, Tomaten, Petersilie, Minze und Tomatenmark gegeben und ebenfalls im Ofen überbacken. Das alles angerichtet an einem Spiegel aus Zitronen-Minze-Jogurt und einer Ecke Fladenbrot.
Für einen köstlichen Abschluss des Menüs sorgte eine Orangencreme aus frisch gepresstem Orangen- und Zitronensaft, Eiern, Zucker und geschlagener Sahne. Serviert in den sorgfältig geputzten Hälften der ausgepressten Orangen, garniert mit frischen Minzblättern.
Ohne Zutaten kann auch ein noch so exzellentes 3-Gang-Menü natürlich nicht auf den Tisch gebracht werden. Wiederum gab es Aufgaben zu verteilen und es galt diverse Händler aufzusuchen. Innerhalb kürzester Zeit füllte sich dann der vom Förderverein spendierte neue Großkühlschrank in der Küche des Karl-Martin-Hauses mit folgenden Lebensmitteln: 4 große Roggenbrote, 20 Eier, 2 kg geriebener Käse, 2,5 kg Schmand, 1,25 kg Schinkenwürfel, 12 Bund Lauchzwiebeln, 40 Auberginen, 8 kg Lamm-Rinderhack, 5 kg Zwiebeln, 8 kg Tomaten, 1 kg Tomatenmark, 4 kg Jogurt, je 5 Bund Minze und Petersilie, 10 kg Orangen, 10 Zitronen, 2 kg Zucker, 2 kg Sahne und vieles andere mehr.
Passend zu den Speisen wurden den Gästen noch erlesene Weine und Biere kredenzt, begleitet von einer Auswahl an nicht alkoholischen Getränken.
Die anwesenden Gemeindemitglieder bedankten sich bei den Köchen der „Götterspeise“ nicht nur mit viel Applaus und lobenden Worten, sondern ließen auch einen gut gefüllten großen Kochtopf durch jede Menge Scheine rascheln und nicht etwa durch Münzen klimpern. Die Köche freuten sich über eine großartige Spendensumme von 1.000 EURO. Da der Förderverein, wie schon in den vergangenen Jahren, sämtliche Kosten für die Lebensmittel und Getränke übernommen hat, konnte die komplette Spendensumme, aufgestockt durch nochmals 1.000 EURO aus den Spenden von Veranstaltungen der „Götterspeise“ vom vergangenen Jahr, inzwischen an das Streetwork- und Kontaktcafé „pro kids“ des Diakoniewerks-Duisburg überwiesen werden.
Alle waren sich einig, wie schön es ist, die Tradition eines schönen Essens in der Fastenzeit mit der Unterstützung sozialer Einrichtungen zu verbinden. Fröhlich gestimmt und mit vielen positiven Eindrücken freuten sich die Gäste auf eine versprochene Fortsetzung im nächsten Jahr.
Text: Bernd Messing
Flammkuchenschnitte „IMAM BAYILDI“ Orangencreme
Fotos: Bernd Messing & Götterspeise privat